Gelebter Glaube
Warum gibt es die Auszeit?
Im Corona bedingten Lockdown, als u.a. das kirchliche Leben so ziemlich stillstand, als keine Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen stattfinden konnten, trafen sich einige Frauen aus der Kirchengemeinde, um alternative spirituelle Wege zu gehen. Sie trafen sich anfangs zu zweit zu liturgischen und philosophischen Spaziergängen, telefonischem Austausch über Glaubens- und Lebensfragen, Stillezeiten im Kirchenraum. Auch als wieder Gottesdienstfeiern möglich wurden, war die Sehnsucht nach anderen liturgischen Formen groß.
So kamen vorwiegend Frauen aus unserer Kirchengemeinde in Schwaikheim zusammen, um ihre Sehnsüchte, Vorschläge, Ideen zu konkretisieren.
Unsere Wünsche: eine zeitgemäße, verständliche Sprache, eine Liturgie auf Augenhöhe, dialogfähig, nicht konsumieren, gemeinsam feiern, Rituale durchbrechen, beim Menschen sein, mitfühlen, miteinander ins Gespräch kommen, Momente der Stille, Zeit zum Reflektieren, mehr Musik, Blick aus dem Leben, was bewegt mich, uns jetzt, innehalten, Rückschau auf die vergangene Woche, Ruhepunkt vor neuer Woche, Sonntag ausklingen lassen. Auszeit!
So entstand die Auszeit, eine 20-30-minütige Liturgie, um verschiedene Formen und spirituelle Elemente auszuprobieren. Wie können wir Gott, uns selbst, unseren Mitmenschen begegnen? In Stille, in der Musik, in Bewegung, im Austausch, in einem biblischen Text?
Der Herr krönt das Jahr mit seinem Segen (GL45,1)
Jeden Tag erhalten wir einen Anruf - ein Anruf Gottes an uns.
Nehmen wir uns Zeit dafür um Liebe zu üben, für Menschen
DA zu sein, die mich brauchen, die Dich brauchen.
Am Schluss unseres Lebens werden wir wieder angerufen und nach
der Liebe gefragt. Allein die Liebe zählt!
Veröffentlichung der Aufnahme genehmigt von Michael Kluge (2021)
Ein Fest naht,
ein Fest wie kein anderes.
Ein Fest, dessen Geist
die Welt umspannt und
über Berge und Täler
die Botschaft verkündet: Christ ist geboren.
Joachim Ringelnatz
Vielerorts - zumindest im bayrischen Alpenland - werden traditionell am Vorabend des 15. August Kräuterbüschlein gebunden, die dann zu Maria Himmelfahrt in der Kirche geweiht werden. Sie sollen vor Unglück und Krankheit schützen und werden traditionell im Herrgottswinkel, also meist am Eßtisch in der Ecke an das dort hängende Kreuz angesteckt. Aber auch für segnende Berührungen hat man die Kräuterbüsche verwendet, zum Räuchern in den Raunächten, oder wenn ein starkes Gewitter anstand, als Tee, für Bäder, als Arznei für Gebärende und aller Art Krankheiten bei Mensch und Tier.
Die Zusammensetzung variiert in der Anzahl der Kräuter mit den magisch/mystischen Zahlen (7 Anzahl der Schöpfungstage, 12 Anzahl der Apostel, 14 Zahl der Nothelfer etc). Der Überlieferung nach sagt man, dass das man das Grab der Gottesmutter Maria leer, aber nach Kräutern duftend, vorfand.
Ich bin der Weg (Joh.14, 6)
Den Weg der Kreuzigung nachgehen von Station zu Station– die Via Dolorosa – Christus-Nachfolge begreifen, steinig, uneben, kurvig, anstrengend -nicht an Vordergründigem, Endlichem, Begrenztem stehen bleiben.
Den eigenen Weg neu erfahrbar machen, innehalten und ausblicken -den Kreuzweg als Lichtweg erkennen – vom Leid und Schmerz über das Leben in die Auferstehung als Ziel des Weges. Fotos RKH
Bremsen. Anhalten. Innehalten. Still werden.
Die sich bunt schlingenden Gedanken zur Ruhe kommen lassen.
Die Wurzel des Glaubens suchen - ein Bekenntnis ablegen, vor uns selbst.
Hören wir in der Demut die liebevolle Zuwendung Gottes in unseren Herzen?
Er hat JA gesagt. Lauschen wir auf das, wohin er uns weist. (RKH)
Foto copyright - Genehmigung von Rudolf Rinner
ALLERHEILIGEN-LITANEI:
V/A Herr, erbarme Dich.
V/A Christus, erbarme Dich.
V/A Herr, erbarme Dich.
V Christus, höre uns.
A Christus, erhöre uns.
V Gott Vater im Himmel, A erbarme Dich unser.
Gott Sohn, Erlöser der Welt
Gott Heiliger Geist
Heiliger Dreifaltiger Gott
V Heilige Maria, A bitte(t) für uns.
Heiliger Michael
Heiliger Gabriel
Heiliger Raphael
Ihr Heiligen Engel
Heiliger Abraham
Heiliger Mose
Heiliger Johannes der Täufer
Heiliger Josef
Ihr Heiligen Patriarchen und Propheten
Heiliger Petrus
Heiliger Paulus
Heiliger Andreas
Heiliger Johannes
Ihr Heiligen Apostel und Evangelisten
Heiliger Gregor
Heiliger Ignatius
Ihr Heiligen Päpste und Bischöfe
Heiliger Hieronymus
Heiliger Laurentius
Heiliger Pfarrer von Ars
Ihr Heiligen Diakone und Priester
Heiliger Athanasius
Heiliger Augustinus
Heilige Theresia
Da die Bitt-Prozessionen nur in geringem Umfang durchgeführt werden hier ein altes Gebet:
Feldfrüchte-Gebet
O Gott, Du hast uns einen Leib gegeben, der Speise und Trank zur Nahrung bedarf. Du hast die Erde so eingerichtet, dass Sie Pflanzen und Früchte aller Art trägt. Du hast uns befohlen, dass wir die Erde im Schweiße des Angesichtes umgraben und anbauen sollen.
Sieh unsere Arbeit, die wir bisher verrichtet haben und ferner verrichten, gnädig an. Segne, sofern es Dir wohlgefällig und uns ersprießlich ist, den Samen, den wir ausgesät haben. Gib dem Land fruchtbares Wetter wie wir es brauchen: milden Regen und Sonnenschein zu rechter Zeit. Bewahre die Feldfrüchte vor anhaltender Dürre, Nässe, Mehltau, Frost, Hagel, Wolkenbrüchen und Allem, was die verdirbt.
Gib uns, himmlischer Vater, unser tägliches Brot. Du nährst ja die Vögel und alle Tiere, die nicht arbeiten und Deine Güte nicht erkennen: wieviel mehr uns, Deine Kinder.
Wir wollen die Gaben aus Deiner Vaterhand empfangen und Deiner Güte uns dankbar freuen. Speise und Trank, die Du uns bescherst, wollen wir zu rechter Zeit und mäßig genießen, auch mit den Armen gerne davon teilen und uns bestreben, Dir durch ein nüchternes, rechtschaffenes und frommes Leben wohlzugefallen.
Erhöre uns, himmlischer Vater, durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Christi Mutter stand mit Schmerzen bei dem Kreuz un weint' von Herzen, als ihr lieber Sohn da hing.
Durch die Seele voller Trauer, seufzend unter Todesschauer, jetzt das Schwert des Leidens ging.
Welch' ein Schmerz der Auserkornen, da sie sah den Eingebornen, wie er mit dem Tode rang!
Angst und Trauer, Qual und Bangen, alles Leid hielt sie umfangen, das nur je ein Herz durchdrang.
Wer könnt' ohne Tränen sehen Christi Mutter also stehen in so tiefen Jammers Not?
Wer nicht mit der Mutter weinen, seinen Schmerz mit ihrem einen, leiden bei des Sohnes Tod?
Ohne Vorbehalt und ohne Sorge
leg' ich meinen Tag in Deine Hand.
Sei mein Heute, sei mein Morgen.
Sei mein Gestern, das ich überwand.
Frag mich nich tnach meinen Sehnsuchtswegen,
bin in Deinem Mosaik ein Stein.
Wirst mich an die rechte Stelle legen.
Deinen Händen bette ich mich ein.