Standort der katholischen Kirche St. Martin am Lenbächle 11 in 71336 Waiblingen-BITTENFELD

 

 


Entwicklung der Kirchengemeinde

Noch 1933 gab es in Bittenfeld nur sehr wenige Katholiken. Erst ab 1945 erhöhte sich durch den Zustrom der Deutschen aus den Ostgebieten und Osteuropa die Zahl der Katholiken nachhaltig. 1950 waren wir schon 294. Inzwischen sind es ca. 930 Katholiken bei einer Gesamteinwohnerzahl von knapp 5000 Einwohner.

Bittenfeld wurde 1946 der Seelsorgestelle Schwaikheim zugeordnet und gehört auch heute noch zur Kirchengemeinde Schwaikheim.

St.Martin, das Kirchenbauwerk am Lenbächle

- Überblick

1958 Erwerb des Bauplatzes Am Lembächle durch die Diözese
1959 Gründung des Kirchenbaufonds zur Geldbeschaffung
1960 Erster Spatenstich
1964 Weihe am 10.05. durch Bischof Leiprecht
1964 Weihe der 2 Glocken
1969 Weihe der Orgel


- Vorgeschichte

Die wachsende Zahl der Bittenfelder Katholiken konnte nach Einrichtung der Seelsorgestelle Schwaikheim im Jahr 1946 dort den Gottesdienst besuchen. Ab 1947 war es dann 8 Jahre lang möglich, im Kindergarten der evangelischen Kirchengemeinde in Bittenfeld Sonntagsgottesdienst zu feiern. Nach einem mehrere Monate dauernden Intermezzo im Gasthaus zum Lamm, stellte die evangelische Kirchengemeinde in dankenswerter Weise die Kirche St. Ulrich für die Gottesdienstfeiern zur Verfügung. Dort waren die Katholiken dann bis 1964 zu Gast.

 

- Vom Wunsch zur Realisierung

Dem wachsenden Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus verlieh Pfarrer Schmid derart beharrlich Nachdruck, dass die Diözese Rottenburg 1958 einen 21 Ar großen Bauplatz erwarb. Im gleichen Jahr wurde Schwaikheim zur Pfarrei mit der Teilgemeinde Bittenfeld erhoben.

Zur Finanzierung des Kirchbaus wurde ein Kirchenbaufonds gegründet und von den Gemeindemitgliedern viele Initiativen und Aktivitäten entwickelt, um Spenden zu sammeln.

Die Planung wurde dem Architekten Hans-Georg Reuter aus Stuttgart übertragen. Die Kirche bildet im Grundriss eine "nach Nordosten gerichtete Bogenspitze, die im Südwesten durch vier Ecken zusammengehalten wird". Sie ist für ca. 250 Sitzplätze, die in einem Kreisausschnitt zum Altar hin ausgerichtet sind, ausgelegt. Darüber erhebt sich ein 11 Meter hoher, obelsikartiger Turm. Nach Südwesten schließt sich an die Kirche ein langgestreckter Bau mit Funktionsräumen und Kindergarten an.

 Am 11.11.1961 erfolgte der erste Spatenstich durch Pfarrer Schmid. Gleichzeitig wurde der Martinsritt, der bis heute besteht, eingeführt. Im Juni 1962 wurde der Grundstein gelegt. Er trägt die Aufschrift: "Was du meinem geringsten Bruder tust, das tust du mir+1962". Nach dem Richtfest im Oktober 1962 konnte das Bauwerk am 10. November 1963 vorläufig und am 10. Mai 1964 endgültig geweiht werden.

 


Die Glocken

Die von der Glockengießerei Schilling in Heidelberg gegossenen Glocken konnten schon im November 1964 auf die Namen St. Martin und St. Michael geweiht werden.

Die große Glocke, St. Martin, trägt das Wappen von Bittenfeld und die Aufschrift: "St. Martin + Unsere liebe Frau" und "Anna + St. Ulrich". Auf der kleineren St. Michael-Glocke ist das Wappen der Gemeinde Hochdorf eingeprägt. (Hochdorf gehörte von 1963 bis 1977 zur Pfarrgemeinde Schwaikheim/Bittenfeld, heute zur Pfarrei Hochberg.)

Orgel und Kirchenfenster

Die Orgel wurde von den Gebr. Späth aus Mengen, Ennetach, erbaut und 1969 eingeweiht.

Direkt neben der Orgel sind sechs kleine Fenster angeordnet, die besondere Beachtung verdienen. Sie wurden von verschiedenen Gemeindegruppierungen gestiftet und vom Kunstmaler Sepp Vees aus Flacht entworfen. Hergestellt hat sie Hermann Stadelmayer aus Schwäbisch Gmünd. Dargestellt sind die sechs Werke der Barmherzigkeit nach dem Matthäus-Evangelium Kapitel 25:

Denn ich war hungrig, und ihr habt mich gespeist.

Ich war durstig, und ihr habt mich getränkt.

Ich war ein Fremdling, und ihr habt mich beherbergt.

Ich war nackt, und ihr habt mich bekleidet.

Ich war krank und ihr habt mich besucht.

Ich lag im Gefängnis , und ihr seid zu mir gekommen.