St. Vincent de Paul - sponsorship plan - Schwaikheim  - Bittenfeld     

Bericht von Pfarrer Thampi T vom September 2018

 

Liebe Freunde,

nach einem erlebnisvollen Urlaub in Indien kam ich vor zwei Wochen nach Nordhorn zurück. Ich möchte in diesem Bericht von unserem SVSP und der Naturkatastrophe in Kerala (Südindien) berichten, die ich direkt miterlebt habe.

DAS SVSP - PROJEKT

Ich habe fast alle unsere Sponsor-Kinder und Jugendlichen, die wir unterstützen, besucht. Ich konnte leider nicht nach Nordosten (Assam und Manipur) Indiens wegen der Überflutungen fahren. Die Eindrücke, die ich von den Kindern und ihren Eltern bekommen habe, waren sehr sehr ermutigend. Die Kinder freuen sich auf ihre Ausbildung und versuchen fleißig, auf dem Niveau der anderen Kinder aus finanziell besseren Familien zu kommen. Für die Eltern ist unsere Unterstützung eine große Erleichterung, ihren Kindern eine gute Schulausbildung zu ermöglichen.

Ich möchte es an zwei Beispielen erklären.

1. Hier sind Sneha Eprika, Stephan Bidika, Nitosh Araka, Sidhu Bidika, Lawrance Sabar.

Sie kommen aus dem Dorf Lobaguda in Vincentnagar, Gemeinde in Odisha. Können Sie es glauben, dass diese Kinder, die ersten fünf sind die aus ihrem Dorf eine Privatschule besuchen ? Leider ist es die Wahrheit. Wir können froh sein, dass wir für diese Dorfgemeinde und für die Kinder diesen Anfang ermöglicht haben. Pfarrer George Thatanparambil, der für Vincentnagar Gemeinde zuständig ist, hat die Eltern überzeugt, ihre Kinder nach St. Vincents School Gunupur für eine gute Ausbildung zu schicken. Am Anfang fanden die Kinder die Schule, die Sprache und die ganze Atmosphäre zusammen mit anderen Kindern aus der Stadt unerträglich. Die Ordensschwestern, die für die Schule und das Internat zuständig sind, haben viel Geduld und Verständnis für die Kinder gezeigt. Die Schwesteroberin Ssch. Maria DC hat mir erzählt, dass es eine mühsame Arbeit war, die Kinder mit der ganzen Situation vertraut zu machen und zu integrieren.

Aber es hat sich gelohnt und in diesem Jahr sind die Kinder voll integriert in den Aktivitäten der Schule und dem Internat.

2. Hier ist Anthima Mallick.

Sie kommt aus der Region Khandamal, die leider für die Christenverfolgung 2010 in Odisha bekannt war. Sie hat ihren Vater schon früh verloren. Die familiäre Situation ist sehr erbärmlich. Da die Mutter es nicht schaffen konnte, hat sie ihre Schulausbildung abgebrochen.

Letztes Jahr haben wir sie wieder zur Schule gebracht und sie hat ihre Ausbildung in Sacred Heart School Rayagada wieder fortgesetzt.

Leider ist auch ihre Mutter Ende August gestorben. Sie steht ganz alleine verzweifelt da. Eine ganz traurige Geschichte. Ich habe ihr unsere volle Unterstützung für ihre Ausbildung und das Studium versprochen. Sie ist sehr dankbar, dass wir sie weiterhin unterstützen.

Durch unser SVSP Schwaikheim-Bittenfeld Projekt fördern wir in 2018 insgesamt 79 Kinder in verschiedenen Schulen. Vielen Dank für Ihre / Eure Partnerschaft und Unterstützung für das Projekt.

 

     K E R A L A  - F L O O D S

Ich bin sicher, dass Sie alle von den Naturkatastrophen in Kerala (Südindien) gehört und im Fernsehen mitverfolgt haben. Ich persönlich habe vor drei Wochen die schrecklichen Folgen der tragischen Überflutung und Erdrutsche in Kerala miterlebt. Ich werde Euch kurz über diese Katastrophe berichten. An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen für eure Gebete und Nachfragen nach meiner Situation und Sicherheit während des Urlaubs. Zwischen dem 14. und 21. August 2018 stand 60 % des Bundesstaates Kerala (mein Heimatland) in Südindien in manchen Gebieten über drei Meter unter Wasser. Der Bundesstaat Kerala in Südindien ist sehr bekannt für den Monsunregen von Juni bis Mitte August. Kerala hat 38 größere und über 70 kleinere Wasserdämme. In diesem Jahr gab es über 250 % mehr Monsunregen als sonst. Dabei konnten die Dämme das Wasser nicht halten und wurden überflutet und teilweise geöffnet. Ein gewaltiger Wasserstrom floss in viele Orte und verursachte Erdrutsche und Überflutungen.

 

Über Nacht mussten 2,3 Millionen Menschen ihre Häuser verlassen, 620 verloren ihr Leben und Millionen Menschen verloren ihre Häuser, ihren Besitz und damit ihre Existenz. Zum Glück haben wir in meiner Region keine großen Personenschäden erlitten. Zum Beispiel stand bei mir zuhause das Wasser bis zu der letzten Treppe um das Haus. Wir haben kein Wasser im Haus erlebt.

Zweifellos ist diese Katastrophe nur ein Beispiel der Folge des Klimawandels weltweit. In Kerala selbst wurden in den vergangenen Jahren viele Bäume gefällt, viele Baumaßnahmen in Umweltzonen genehmigt, viele Wasserstellen vernichtet, die zu so einer Katastrophe geführt hat. In einer Zeitungsüberschrift stand: die Natur gab uns zurück was wir der Natur gegeben haben. Überall findet man die Rückstände des Plastikmülls, die man in verschiedene Flüsse eingeworfen hat.

Die Katastrophe, die so viel Leben und Besitz gekostet hat, erinnert uns daran, wie wichtig es ist, unsere Umwelt und die Schöpfung zu bewahren und sie bewohnbar für unsere nächste Generation weiterzugeben. Die Schöpfung ist der universale Ort, in der wir Gottes Anwesenheit spüren können, und sie ist die Existenz der Menschheit.

Und jetzt nach der Überflutung versuchen die Menschen zusammen ihre Häuser zu reinigen und wieder einiges aufzubauen. Aber es kann eine weitere Generation dauern, bis sich alles wieder normalisiert.

Liebe Freunde, vielen Dank für Ihre / Eure Empathie für die notleidenden Menschen in Kerala. Es freut mich sehr, dass einige etwas für die notleidenden Menschen in Kerala spenden wollen.

Ich habe drei Familien, die durch die Katastrophe sehr betroffen sind, Hilfe für ihren Hausbau versprochen. Ich lade Sie herzlich ein, sich an diesem Hausbau-Projekt zu beteiligen.

Ich habe auch mit meinem Provinzial-Superior darüber gesprochen. Er ist einverstanden, dass die Spenden für das HausProjekt weitergeleitet wird.

Sie können die Spenden auf unserem Vereinskonto mit dem Stichwort: KERALA-Hilfe Thampi T. überweisen.

Name: Vinzentiner intern. Solidarität e.V.

IBAN:  DE24 3606 0295 0056 5590 43

BIC:    GENODED1BBE

Bank:  Bank Bistum Essen 

Stichwort: KERALAHilfe - Thampi T.

 

Mit freundlichen Grüßen              Thampi Thomas Panangatu                 20.09.2018