Der längste Gottesdienst der Welt!

Gründonnerstag, Karfreitag aund die Osternacht werden auch 'triduum sacrum', die 'österlichen drei Tage' genannt. Im Grunde genommen feiern wir an diesen drei Tagen nur einen einzigen Gottesdienst. Deshalb fehlt am Gründonnerstag der Schlusssegen und am Karfreitag beginnen wir ohne Begrüßungsworte. Tod und Auferstehung Jesu - sind zwei Seiten desselben Heilsereignisses.

Am GRÜN-Donnerstag beginnt der Gottesdienst in der kath. Kirche in Schwaikheim ganz feierlich. Der Priester zieht in der Festfarbe wei? ein, zum Lobgesang Gloria spielt laut die Orgel, die Kirchenglocken läuten und die Messdiener klingeln mit ihren Schellen. Danach kippt die Stimmung: Die Orgel verstummt bis zur Auferstehung Jesu und die Ministranten benutzen nur noch Klappern aus Holz.

Höhepunkt in diesem Gottesdienst ist der Bericht vom letzten Abendmahl und das Evangelium von der Fußwaschung. Mit diesem Beispiel hat Jesus noch einmal unsere gängigen Machtvorstellungen auf den Kopf gestellt. Jesus zeigt durch sein Beispiel, dass derjenige der Größte ist, der am meisten dient. Die Kommunion empfangen wir am Gründonnerstag in 'beiderlei Gestalt'. Jesus schenkt sich uns in den sakramentalen Zeichen von Brot und Wein. Er verbindet alle, die am Mahl teilnehmen, mit sich und untereinander. Hier werden wir Kirche!.

 

Nach der Kommunionausteilung folgt nur noch ein Gebet, dann endet der Gottesdienst abrupt. Jeglicher Schmuck wird vom Altar abgedeckt, dies soll auf die Verlassenheit Jesu und die Beraubung seiner Kleider erinnern. Die Ministranten verlassen ungeordnet den Altarraum, um an die Flucht der Jünger zu erinnern. Am Ende gibt es keinen Schlusssegen, sondern die Einladung zu einer Betstunde. "Bleibet hier und wachet mit mir" - mit dieser Bitte hat Jesus damals seine Jünger um Beistand gebeten, doch sie sind eingeschlafen.

Am Karfreitag findet morgens um 10.00 h der Kreuzweg für Kinder im Martinussaal statt - gleichzeitig laden wir in der Kirche St. Martin zur Begehung der Todesstunde Jesu.

In Schwaikheim findet die Karfreitagsliturgie um 15.00 h statt. Zur Todesstunde Jesu, also um 15.00 h versammelt sich die Gemeinde still in der Kirche. Die Priester und Ministranten legen sich nach dem Einzug auf den Boden vor dem Alter. 'Prostratio' heißt diese Gebärde und will unsere flehentliche Bitte, Demut und Hingabe ausdrücken. Die Karfreitagsliturgie wird ohne Kommunionfeier beendet.

Durch dieses Fehlen sollen wir den Hunger nach Jesus und das Warten auf seine Erlösung an Ostern auf besondere Weise spüren.

Der Karsamstag soll an den Tag erinnern, an welchem Jesus im Grab blieb, in das er nach seiner Kreuzigung gelegt wurde. Wir sind eingeladen, darüber nachzudenken, wie finster die Welt wäre, ohne die Hoffnung der Auferstehung.

Die Feier der Osternacht (in Schwaikheim ab 21.00 h) ist der liturgische Höhepunkt im Kirchenjahr.

Bei uns in Bittenfeld wird der festliche Gottesdienst am Ostersonntag um 9.00 h mit Segnung der Osterspeisen gefeiert mit der musikalischen Gestaltung durch den Kirchenchor. 

Für die Kinder findet parallel die Auferstehungsfeier im Martinussaal statt. Es werden Osterkerzen gebastelt.

 

Am Ostermontag ist die jährliche Taizéandacht um 18.00 h in der Ulrichskirche. 

Wir laden herzlich zu diesen Gottesdiensten ein und wünschen Ihnen allen gesegnete Kar- und Ostertage

 

(Ausschnitte aus dem Text von Pastoralreferentin Maria Lerke)


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